Im Fokus der Medien

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Christliche Schulen im Fokus der Medien

Ein Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens von Ende September hat sehr viele Medienreaktionen hervorgerufen und beschäftigt die Menschen in der Schweiz. Der Film berichtet von der christlichen Schule «Domino Servite» in Kaltbrunn und der mit ihr verbundenen Freikirche. Ehemalige Schülerinnen und Schüler berichten im Film, dass sie in der Zeit zwischen 1995 und 2002 systematisch geschlagen wurden. Unter den Angeschuldigten ist auch Jürg Läderach, der ehemalige Patron des gleichnamigen, weltbekannten Schokoladeproduzenten.

Als Dachverband der Christlichen Schulen in der Schweiz bedauern wir diese Missbräuche sehr und verurteilen Körperstrafen und auch Gewalt in jeglicher Form. Gewalt an Kindern entspricht nicht einem heutigen Verständnis der Bibel.

Obwohl die Schule «Domino Servite» nicht Mitglied bei ICB ist, gerieten alle anderen christlichen Schulen sehr schnell ebenfalls in den Fokus der Medien. Während die meisten Medien zu differenzieren wussten und den Fall in Kaltbrunn als Ausnahmefall betrachteten, steckten andere die christlichen Schulen unter Generalverdacht von Druck und Kontrolle.

Am Dienstag, 3. Oktober lud SRF zur Diskussion in der Sendung Club ein. Unter dem Titel «Was läuft in christlichen Schulen» diskutierten auf der einen Seite eine ehemalige Schülerin der Schule in Kaltbrunn, ein Aussteiger aus einer anderen Freikirche sowie der Sektenexperte Hugo Stamm. Auf der anderen Seite nahmen Peter Schneeberger, Präsident des Verbands der Freikirchen in der Schweiz, Markus Zuberbühler als Geschäftsführer der ICB sowie Michael Stähli, Bildungsdirektor im Kanton Schwyz an der Diskussion teil. Der Fokus der Sendung lag sehr stark auf den Geschichten der beiden Opfer von Missbrauch und Manipulation. Dazu kamen wiederholt pauschalisierende Vorwürfe von Hugo Stamm an die Adresse von Freikirchen und christlichen Schulen. Diese gipfelten in der Aussage, dass sich christliche Schulen nur kontrollieren lassen, wenn man diese verwanzen würde. Peter Schneeberger und Markus Zuberbühler versuchten ruhig und mit Respekt aufzuzeigen, dass die geschilderten Fälle sehr bedauernswert sind, jedoch nicht verallgemeinert werden dürfen und in den heutigen Freikirchen keine Kultur von «Angst und Druck» herrsche. Markus Zuberbühler plädierte in seinen Voten für eine freie Schulwahl und beschrieb die vielfältigen Modelle und Konzepte der christlichen Schulen in der Schweiz. Als stärkstes Argument gegen die von Herr Stamm vermutete Indoktrination an unseren Schulen führte er ins Feld, dass je nach Schule zwischen 30% und 60% der Kinder nicht aus einem christlichen Elternhaus stammen. Es scheint also, dass die Konzepte unserer Schulen weit über die Grenzen der Freikirchen geschätzt werden und einem Bedürfnis entsprechen.

Über den folgenden Link kann die Sendung auf dem Portal von SRF nachgeschaut werden: Zum Club

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