Bildungssymposium

Biel - 17./18. November 2023

Medien - kompetent oder mündig?

Die Schule muss gemäss Lehrplan 21 einen Beitrag zur Medienkompetenz leisten. So lautet auch die gängige Forderung der Gesellschaft. Kann daraus abgeleitet werden, dass im Unterricht mehr Computer eingesetzt werden sollen? Wächst die Kompetenz mit mehr Nutzung von Medien? Müssten wir nicht mehr zu einer Medienmündigkeit hinführen? Sind die neuen Medien für das Lernen und das Verstehen sowie für die Entwicklung des Gehirns wirklich ein Gewinn? Diesem pädagogischen Diskurs müssen wir uns stellen.

Mit Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer wollen wir diesen anstossen. «Je später die Schüler und Schülerinnen mit den digitalen Medien arbeiten, desto besser für das Lernen und die Entwicklung des Gehirns.», so die These von Professor Spitzer, die er begründen wird. Am Samstag werden Prof. Dr. Paula Bleckmann und Brigitte Pemberg Möglichkeiten über einen analogen Weg zur Medienmündigkeit präsentieren.

«Je später die Schüler und Schülerinnen mit den digitalen Medien arbeiten, desto besser für das Lernen und die Entwicklung des Gehirns.»

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer

Das Bildungssymposium wird organisiert von 

spitzer

Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer

Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III - Universitätsklinikum Ulm
Studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg, wo er sich auch zum Psychiater weiterbildete und die Habilitation für das Fach Psychiatrie (1989) erlangte. Seit 1997 hat er den Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm. Im Jahre 2004 gründete er das ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen Ulm an der Universität Ulm.

Prof. Dr. Paula Bleckmann

Professorin für Medienpädagogik an der Alanus Hochschule Bonn. Institut für Schulpädagogik und Lehrerbildung, Fachbereich Bildungswissenschaft.

Forschungsschwerpunkte: Medien-(Sucht)-Prävention, Digitale Bildungspolitik, Elternberatung

Brigitte Pemberger

Mit langjähriger Berufserfahrung als Pädagogin (Integrales CH-Lehrpatent 1.-9. Kl.), mehreren Jahren wissenschaftlicher Mitarbeit und Projektleitung an der Alanus Hochschule (Alfter b. Bonn / Medienpädagogik, Forschungsgruppe von Prof. Dr. Paula Bleckmann), arbeitet sie heute als freie Autorin und Dozentin. Aktueller Arbeitsfokus: Herausgabe des Praxisbuches „ANALOG vor DIGITAL. Medien- und Informatikprojekte zum Begreifen“ in Kooperation mit dem Verein Media Protect e.V. im Auftrag der Alanus Hochschule.

 

Nicolas Matter

Er hat Theologie in Fribourg, Jerusalem und Bern studiert. Er ist Diplomassistent am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der theologischen Fakultät der Universität Fribourg sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Glaube & Gesellschaft.

 

Freitag, 17. November 23

10:30 Uhr Begrüssung, Begegnung, News aus den Schulen der ICB und von instruire.ch
12:00 UhrMittagesssen
14:00 UhrWorkshops zu verschiedenen unterrichtsnahmen Themen (Liste der Workshops)
18:00 Uhr Abendessen
19:30 UhrÖffentlicher Vortrag mit Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer "Risiken und Nebenwirkungen digitaler Informationstechnik in der Bildung"

Samstag, 18. November 23

08:00 Uhr Start in den Tag
08:15 - 09:15 Uhr Referat von Prof. Dr. Paula Bleckmann "Menschengemäße Medienbildung – 5 Facetten"
09:30 - 12:10 Uhr Drei parallele Impulse im Wechsel (Beschreibung siehe unten)
12:20 - 12:45 Uhr Zusammenfassung und Abschluss im Plenum
12:45 Uhr Mittagessen
14:30 Uhr Abschluss

Drei parallele Impulse (Rotation)

Prof. Dr. Paula Bleckmann: Menschengemäße Medienbildung – 5 Facetten
Allzuoft wird digitale Bildung als Scheuklappenbegriff angesehen, beschränkt auf „irgendwas mit Computern“. An fünf Beispielen aus fünf Handlungsfeldern wird der Versuch unternommen, die Scheuklappen zu öffnen. Regelungen in Bildungseinrichtungen zur Digitalmedien-Nutzung (auch durch Fachkräfte), Medienbezogene Elternzusammenarbeit, ressourcenorientierte Prävention von Digital-Risiken, analoge (und später digitale) aktive, durchschaubare, handlungsorientierte Medienprojekte für Schüler:innen, Hilfe zur Verarbeitung belastender Medienerlebnisse. All das – und mehr – gehört dazu!
Brigitte Pemberger: (De-)Mystifizierung. Welche Menschenbilder transportiert informatische Bildung?
„Dein Gehirn arbeitet wie ein Computer“. „By understanding AI and machine learning, you also understand how we humans learn“. So falsch diese Art von Aussagen sind, so häufig findet man sie in Erklärbüchern, Lehrbüchern, in Online-Videos und Lernapps. Nach einer kurzen Einführung und Analyse solcher Negativbeispiele wenden wir uns dem Positiven zu. Indem wir geheime Botschaften entschlüsseln und Geheimsprachen erfinden, erleben wir – am Beispiel Kryptologie - gemeinsam, wie Informatische Bildung so gestaltet werden kann, dass Kinder am Ende zum Beispiel solches äußern: „Ich habe begriffen, dass Computer nicht denken, sondern nur rechnen können“.
Nicolas Matter: Der Mensch im Zeitalter der Digitalisierung: Theologische und anthropologische Überlegungen zu den Potenzialen und Risiken in der christlichen Bildung.
Was ist der Mensch? Vieles, so scheint es. Wer einen Blick in die menschliche Entwicklungsgeschichte wirft, kommt nicht um dieses Urteil umhin. Weil Menschen nicht nur biologische «Instinktwesen» sind, sondern sich zu ihren Anlagen unterschiedlich verhalten können, ist es für sie möglich, sich auf verschiedene Weise zu entwickeln. Dieser notwendigen Entwicklung des Menschen ist es geschuldet, dass «Bildung» ein elementarer menschlicher Vorgang ist. Dabei vollzieht sich Bildung immer im Horizont von Gemeinschaften und Gesellschaften mit ihren spezifischen (Kultur)Techniken. Es stellt sich deshalb die Frage, wie christliche Bildung im Angesicht der gegenwärtigen Digitalisierungsschüben so gelebt werden kann, dass sowohl die Möglichkeiten dieser neuen Technologien wahrgenommen als auch deren Gefahren ernstgenommen werden können.

Die Beiträge im Plenum (z.B. von Prof. Spitzer und Prof. Bleckmann) werden simultan auf Französisch übersetzt. Um die Übersetzung zu erhalten, braucht es ein Handy mit Kopfhörer. Die Workshops am Freitag werden grösstenteils auf Deutsch gehalten und teilweise konsekutiv auf Französisch übersetzt. Die beiden Impulse am Samstagmorgen, die nicht im Plenum stattfinden, werden ebenfalls konsekutiv auf Französisch übersetzt.

Teilnahme am ganzen Symposium

  • Übernachtung im Einzelzimmer (Cityhotel) CHF 245.--
  • Übernachtung im Doppelzimmer (Cityhotel) CHF 215.--
  • Übernachtung im Gruppenzimmer (Lago Lodge) CHF 185.--
  • Symposium ohne Übernachtung CHF 135.--

Freitag Abend und Samstag

  • Übernachtung im Einzelzimmer (Cityhotel) CHF 215.--
  • Übernachtung im Doppelzimmer (Cityhotel) CHF 180.--
  • Übernachtung im Gruppenzimmer (Lago Lodge) CHF 155.--
  • Ohne Übernachtung CHF 105.--

Tagesgäste

  • Freitag inklusive Nachtessen CHF 70.--
  • Samstag inklusive Mittagessen CHF 60.--

Der Anmeldeschluss ist leider abgelaufen.
Für die Teilnahme am öffentlichen Vortrag vom Freitag Abend braucht es keine Anmeldung. Es wird eine Kollekte zur Deckung der Kosten eingezogen.